Juni 19, 2019
Juni 19, 2019
Veröffentlicht: 10.01.23
Ihr plant eine Städtereise und wisst noch nicht wohin es gehen soll? Wie wäre es zum Beispiel mit Warschau? Die meisten Touristen haben die Hauptstadt von Polen nicht auf ihrem Radar, wenn sie nach coolen Städtereisezielen suchen. Dabei hat die Stadt an der Weichsel so einige tolle Ecken, die es sich zu entdecken lohnt. Außerdem ist Warschau ein vergleichbar günstiges Reiseziel und wegen der Nähe zu Deutschland im Nu erreicht. Damit ihr genauestens wisst, worauf ihr euch einlasst, habe ich euch die besten Warschau Sehenswürdigkeiten rausgesucht und in diesem Artikel zusammengefasst.
Reisetipp Nr. 1 und absolutes Must-See ist die Altstadt von Warschau. Diese bildet heute das Herzstück der polnischen Hauptstadt. Dabei ist die Geschichte der Altstadt mehr als beeindruckend und inspirierend. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Stadtteil nämlich nahezu vollständig zerstört. Nach Ende des Kriegs wurde die Altstadt dann mit viel Herzblut und Liebe zum Detail wieder aufgebaut.
Dieser Aufwand hat sich gelohnt, denn jetzt kann die Warschauer Altstadt locker mit anderen osteuropäischen Altstädten, wie etwa Prag, mithalten. Sie wurde sogar zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Die Altstadt wird von Stadtmauern und dem Fluss Weichsel umringt. Im Inneren erwarten euch süße Gässchen, kunterbunte Häuser und ein zentraler Marktplatz an dem sich tagtäglich bunter Trubel abspielt.
Kulturpalast | Königsschloss | Wilanow Palast
Weiter geht unsere Reise zu den besten Warschau Sehenswürdigkeiten mit dem Wahrzeichen der Stadt. Dabei wollten die Warschauer den Kulturpalast (Pałac Kultury) zuerst gar nicht erst haben. Dieser wurde nämlich von dem russischen Diktator Stalin in Auftrag gegeben. Der Bau dauerte mehr als drei Jahre, von 1952 bis 1955. Zu dieser Zeit war der Kulturpalast von Warschau es mit einer Höhe von 230 m das zweithöchste Gebäude Europas.
Bis zum heutigen Tage ist es immer noch das höchste Gebäude Polens. Und noch einen Rekord bricht der Palast: Am Turm des Kulturpalastes hängt die zweitgrößte Uhr Europas. Insgesamt besitzt der Palast 42. Etagen und 3.288 Räume. Kein Wunder also, dass der Palast zu den besten Aussichtspunkten Warschaus zählt. Als Besucher könnt ihr mit dem Aufzug in die 30. Etage sausen und in 114 m Höhe den unfassbaren Panoramablick über Warschau genießen.
Am südlichen Ende der Warschauer Altstadt liegt das imposante Königsschloss (Zamek Królewsk). Wie auch der Rest der Altstadt, wurde das Königsschloss im Zweiten Weltkrieg dem Erboden gleich gemacht. Der Wiederaufbau hat 17 Jahre gedauert und wurde mit Hilfe von US-amerikanischen Spenden finanziert.
Genauso wie die Altstadt, zählt auch das Warschauer Königsschloss zum UNSECO Weltkulturerbe. Wer eine Tour durch das Schloss macht, der bekommt spannende Einblicke in die prunkvollen Gemächer und Säle der ehemaligen polnischen Könige. Neben dem Thronsaal, der Schlosskirche und dem Ballsaal bekommt ihr auch noch die Gemäldegalerie mit waschechten Rembrandt Werken zu Gesicht. Der Besuch des Schlosses lässt sich prima mit einem Besuch der Altstadt kombinieren.
Ein Stück weiter außerhalb vom Stadtkern wartet ein weiterer Königspalast auf euren Besuch. Bei dem Wilanow Palast handelt es sich um einen restaurierten Palast aus dem 17. Jahrhundert. Die Warschauer haben den Palast auch als das polnisches Versailles getauft.
Wie ein Großteil der Warschau Sehenswürdigkeiten, wurde auch der Wilanow Palast im Krieg zerstört. Nach einem großen Brand wurde der Palast im Stile der ursprünglichen Barockform wiederaufgebaut. Neben dem Schlossinneren sind der Barockgarten sowie der Schlossgarten absolutes Highlights, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Mit dem Bus 180 erreicht ihr das Schloss vom Warschauer Zentrum in Windeseile.
Stadtmuseum| Museum des Warschauer Aufstandes
Museum der Geschichte der polnischen Juden
Auf der Suche nach der Warschauer Geschichte werdet ihr nicht am Stadtmuseum der polnischen Hauptstadt (Muzeum Warszawy) vorbeikommen. Das Warschauer Museum wurde nämlich voll und ganz der städtischen Lokalgeschichte gewidmet.
Die Sammlung enthält bereits Stücke aus der Zeit der Jahrhundertwende des 18 Jahrhunderts. Mittlerweile sind des über 250.000 Dinge mit historischem Bezug zu Warschau, die ihr vor Ort bestaunen könnt. In über 60 Räumen werdet ihr chronologisch durch die Geschichte Warschaus geführt. Wie der Rest der Altstadt, steht auch das Historische Museum auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe.
Ein weiterer Tipp für einen packenden Museumsausflug, ist zweifelsohne das Museum des Warschauer Aufstandes (POLIN Muzeum Historii Żydów Polskich). Das Museum befindet sich in dem damaligen Elektrizitätswerk der Hauptstadt und ist dem Warschauer Aufstand vom 1. August bis 2. Oktober 1944 gewidmet.
Für alle, die im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst: Der Warschauer Aufstand war der militärische Aufstand der polnischen Armee gegen die deutschen Truppen. Nach 63 Tagen mussten sich die Polen jedoch geschlagen geben und die gesamte Stadt fiel den Deutschen zum Opfer. Mit der Eröffnung genau 60 Jahre nach dem Aufstand, soll das Museum die Geschehnisse dieser Zeit dokumentieren. Die multimediale Ausstellung enthält neben Fotos, Filmen und Texten auch Kleidung, Möbel, Geräte und Waffen, die das Geschehene so authentisch wie möglich wiedergeben sollen.
Ebenfalls auf die Liste meiner Warschau Sehenswürdigkeiten hat es das Museum der Geschichte der polnischen Juden (Muzeum Historii Żydów Polskich, POLIN) geschafft. Dieses Museum befasst sich, wie der lange Name schon vermuten lässt, mit der Geschichte der Juden in Polen.
Dieses Museum liegt direkt neben dem Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos. Damit liegen beide Sehenswürdigkeiten im ehemaligen jüdischen Viertel Warschaus. In dem POLIN Museum gibt es sowohl eine Dauerausstellung, als auch Räume für Wechselausstellungen. Das Museum deckt die Geschichte der polnischen Juden vom Mittelalter bis zum heutigen Tag ab. Also super lehrreich und packend.
Nozyk-Syangoge | St. Annen-Kirche
Ebenfalls ein unverzichtbarer Teil der jüdischen Geschichte ist die Nozyk-Synagoge. Die Rede ist von der letzten verbliebenen Synagoge in Warschau, welche im Stil der Neuromantik erbaut und 1902 eröffnet wurde.
Das jüdische Gebetshaus diente ab 1941, zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges nur noch als Lager. Nach dem Krieg wurde die Synagoge in dem Zeitraum von 1977 bis 1983 restauriert. Heutzutage ist sie die einzige noch genutzte Vorkriegssynagoge in Warschau. Kein Wunder, das sie auch die Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinde in Warschau sowie den Sitz des Oberrabbi von Polen bildet.
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Warschau auf dem Königsweg ist die St. Annen-Kirche. Die aufwändig gestaltete Kirche aus den 1770-Jahren besticht mit einer pompösen Aussen-Verzierung und einem vergoldeten Innenraum im Barockstil.
Zwar wurde auch diese Kirche während des Zweiten Weltkrieges beschädigt, aber glücklicherweise nicht vollkommen zerstört. Aber auch wer sich nicht unbedingt für Kirchen interessiert, sollte den Weg zur Kirche auf sich nehmen. Der Glockenturm Taras Widokowy bietet euch nämlich die wohl beste Aussicht auf die polnische Hauptstadt. Nachdem ihr etwa 150 Steintreppen gemeistert habt, werdet ihr mit dem besten Panoramablick auf Warschau belohnt.
Lazienki Park | Markthalle Hala Koszyki
Die nächste Warschau Sehenswürdigkeit, die ich euch vorstellen möchte, umfasst eigentlich sogar gleich zwei Highlights. Als nächstes reisen wir nämlich zum Lazienki Park mit dem Lazienki Palast. Dabei handelt es sich um ein Sommerschloss von König Stanislaus, dass mitten auf einer Insel in dem gleichnamigen Park liegt.
Da wir in dieser Liste jedoch schon genügend Schlösser untergebracht haben, widmen wir uns jetzt mal dem Park. Das Naherholungsgebiet ist nämlich in richtig toller Ort zum entspannen und abschalten. Besichtigt das pompöse Schloss, trinkt einen Kaffee in einem der beiden Cafés oder flaniert einfach durch die grüne Parkanlage. Jeden Sonntag ab 12 Uhr werden in dem Park übrigens kostenlose Open-Air-Konzerte gegeben.
Die letzte Sehenswürdigkeit in Warschau, die ich euch ans Herz legen möchte, ist die Markthalle Hala Koszyki. In dem Gebäudekomplex befindet sich nämlich ein echtes Paradies für alle Foodies unter euch. Der moderne Street Food Basar versorgt euch nämlich mit Leckereien aus aller Welt.
Die Angebotspalette reicht von großen, polnischen Ketten bis hin zu kleinen, unabhängigen Bistros. Schlemmert euch durch typische polnische Gerichte und internationale Klassiker. Die renovierte Markthalle sollte also Anlaufstelle Nummer 1 sein, wenn ihr euch nach einem kulinarischen Abenteuer sehnt.
So, jetzt kennt ihr die besten Warschau Sehenswürdigkeiten und könnt weiter an eurer Urlaubsplanung tüfteln. Falls ihr noch auf der Suche nach dem richtigen Urlaubsdeal seid, solltet ihr in meiner Reisesuchmaschine reinschauen. Dort findet ihr mit ein wenig Glück günstige Urlaubsschnäppchen für eure nächste Polen Reise.
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