August 25, 2021
August 25, 2021
Liebt ihr Ausflüge der besonderen Art? Wenn ihr euch nach Nervenkitzel und Adrenalin sehnt, solltet ihr euch über das sogenannte „Urbexing“ informieren. Der Gedanke, verlassene Orte mit der Kamera zu erkunden, klingt ziemlich verlockend. Falls ihr einen Urlaub im Osten Deutschlands plant, solltet ihr euch über die Lost Places in Brandenburg informieren. Hierbei könnt ihr nicht nur magische Ruinen entdecken, sondern euch auf eine Zeitreise durch die Geschichte der letzten knapp 100 Jahre begeben. Auf geht’s!
Habt ihr schon mal verlassene Orte entdeckt oder bewusst nach ihnen gesucht? Wenn euch der Nervenkitzel geheimnisvoller und mystischer Gegenden reizt, seid ihr hier genau richtig.
Aber was genau bedeutet „Urbexing“? Kurz gesagt ist „Urban Exploration“ das eigenständige Erkunden von sogenannten Lost Places. Hierbei werden alte Industriebrachen, leerstehende Häuser oder ungenutzte Gebäude auf eigene Gefahr ausgekundschaftet.
Wobei in der Regel das Fotografieren der Gegenden und das damit einhergehende Einfangen von Stimmungen im Vordergrund steht. Oftmals werden Lost Places auch aufgesucht, um geschichtliche Hintergründe mehr zu verstehen oder kennenzulernen.
Wenn ihr Lust auf einen außergewöhnlichen Ausflug und Adrenalin habt, dann informiert euch doch über die Lost Places in Brandenburg. Hier könnt ihr auf den Spuren der Vergangenheit wandeln und interessante Entdeckungen machen.
Aber, jetzt kommen ein paar wichtige Anmerkungen. Wie bereits erwähnt, solltet ihr die Gelände nie auf eigene Faust betreten, sondern immer mit einer weiteren Person. Außerdem heißt es: betreten auf eigene Gefahr.
Da leider viele Gebäude marode und vom Verfall gekennzeichnet sind oder durch Vandalismus zerstört werden, müsst ihr durchgehend auf euch Acht geben.
Dazu solltet ihr jederzeit im Hinterkopf haben, dass der Zutritt zu einigen Grundstücken verboten und nicht frei zugänglich ist. Wenn dies der Fall ist, müsst ihr euch über mögliche Genehmigungen und Besitzverhältnisse informieren.
Denn sonst begeht ihr Hausfriedensbruch. Informiert euch also immer im Vorhinein über die rechtliche Situation oder aber auch über mögliche Verkäufe und damit verbundene Sanierungsarbeiten.
Zuletzt seht ihr hier noch einmal zusammengefasst die zahlreichen Regeln für das „Urbexing“:
In der „verbotenen Stadt“ Wünsdorf-Waldstadt könnt ihr mehr über einen der historischen und besonderen Lost Places in Brandenburg erfahren. Wenn ihr euren Ausflug in den Ortsteil der Stadt Zossen plant, solltet ihr schon einmal etwas von dem knapp 11 Kilometer langen „Historischen Rundweg durch die Verbotene Stadt“ gehört haben.
Denn auf dem Weg bekommt ihr einen Einblick in eine mehr als 100 Jahre alte Militärgeschichte. Hier begann alles, als um das Jahr 1910 die Kaiserlichen Truppen einen Übungsplatz gründeten.
Daraufhin wurde ab 1935 die Deutsche Heeresführung in Wünsdorf stationiert, ehe die Plätze von den Sowjetischen Streitkräften eingenommen wurden. Das klingt nach einer bewegenden Vergangenheit, oder?
Nach der Wiedervereinigung wurde das Gelände zum Teil dem Verfall überlassen – das ihr heute noch hautnah spüren könnt. Auf dem erwähnten Rundweg geben euch nicht nur Informationstafeln mehr Wissen über die Geschichte an die Hand, sondern ihr habt die Chance, erhaltene Hochbunker oder verlassene Gebäude zu bestaunen.
Wenn der Wind durch die maroden Häuser pfeift und ihr euren Streifzug durch die knisternden Kulissen fortsetzt, werdet ihr euch in vergangene Zeiten zurückversetzt fühlen.
Etwa 30 Kilometer östlich von Berlin findet ihr einen der spannenden Lost Places in Brandenburg. Das alte und verfallene Chemiewerk Rüdersdorf steht für die Geschichte vergangener Zeiten.
Bereits im 20. Jahrhundert diente das Gelände als wichtiger Standort für Zementverarbeitung, ehe die Hallen im Zweiten Weltkrieg für die Erzeugung von Aluminum verwendet wurden.
Nachdem die Sowjetische Union nach dem Krieg die Maschinen abmontierten, entstand das Chemiewerk, das im Jahr 1999 schließen musste. Zusätzlich dazu ist Rüdersdorf durch seine großen Kalksteintagebauten bekannt.
Sobald ihr einen Ausflug nach Rüdersdorf plant, müsst ihr wissen, dass das mystische Gelände des Chemiewerks von Sicherheitsdiensten bewacht wird. Aber ihr könnt einen Besuch im Museumspark Rüdersdorf planen. Dort habt ihr die Möglichkeit, einen Blick auf die Brachen des Chemiewerks zu werfen.
Östlich von Berlin, mit Nähe zur polnischen Grenze, findet ihr den Bunker Falkenhagen. Einer der besonderen Lost Places in Brandenburg wird euch mit seiner besonderen Geschichte in den Bann ziehen.
Dort, in der Gemeinde Falkenhagen, entstand in den 1930er Jahren eine unterirdische Produktionsanlage der Wehrmacht. Danach wurde der Bunker ab 1958 von den Sowjetischen Streitkräften in eine sichere Kommandozentrale umgebaut.
Da das Grundstück mitsamt Bunker und leerstehenden Gebäuden an einen Investor verkauft wurde, könnt ihr das Gelände nicht frei zugänglich betreten. Hierbei habt ihr aber die Möglichkeit, an einer geführten Tour teilzunehmen. Allein der Gedanke, im Dunkeln und mit Taschenlampe durch die Räume zu laufen, lässt es mir sprichwörtlich „eiskalt den Rücken runterlaufen“.
Das riesige Areal der ehemaligen Panzerkaserne Forst Zinna findet ihr nahe der Kleinstadt Jüterbog. Das Gelände führt euch auf den Spuren der deutschen Vergangenheit.
Jedoch wurde auf einem der spannenden Lost Places in Brandenburg mittlerweile ein Großteil der maroden Gebäude im Rahmen einer Umnutzung der Flächen abgerissen. Deswegen solltet ihr vor eurem Besuch etwas Recherche betreiben.
Wenn ihr mal euren Urlaub in Brandenburg verbringt, könnt ihr an der polnischen Grenze in Eisenhüttenstadt einen imposanten, verlassenen Ort in Brandenburg bestaunen. Denn mit dem Kraftwerk Vogelsang erlebt ihr die Überbleibsel der industriellen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg hautnah.
Das Kraftwerk wurde gegen Ende des Krieges erbaut, aber nie in Betrieb genommen. Aufgrund der zu tätigenden Reparationsleistungen sind die Materialien und Technik abmontiert worden.
Deswegen könnt ihr heute auch nur noch den Rohbau mit den beiden Türmen fotografieren. Interessant ist vielleicht auch, dass Naturschützer die Ruinen vor dem endgültigen Abriss bewahrt haben.
Kleiner Tipp: Der Oder-Neiße-Radweg führt entlang des Lost Places.
Weiter geht es mit den Lost Places in Brandenburg mit dem ehemaligen Feuerwerkslaboratorium Kirchmöser. Im gleichnamigen Ortsteil der Stadt Brandenburg an der Havel habt ihr die Möglichkeit, auf den Spuren der deutschen Geschichte der letzten 100 Jahren zu wandeln.
Kurz zur Vergangenheit: Der 1915 errichtete Gebäudekomplex des Feuerwerkslaboratoriums diente zunächst als Produktionsstätte für Munitionen, ehe dieser durch die Deutsche Reichsbahn übernommen wurde. Ab 1945 nutzte die Armee der Sowjets die Bauwerke als Kaserne.
Zuletzt solltet ihr euch unbedingt den Schaufelradbagger von Schipkau genauer ansehen. Das Tagebaugroßgerät spiegelt die Geschichte der Braunkohleindustrie des Senftenberger Reviers ab und gilt als schlummerndes Denkmal der Region.
Bei einem Besuch könnt ihr mit Sicherheit eindrucksvolle Fotos machen. Aber ihr solltet euch auch immer über die Debatte zum Abriss des riesigen Baggers informieren.
Weitere verlassene Orte in Brandenburg:
Jetzt kennt ihr einige der Lost Places in Brandenburg. Welcher verlassene Ort hat euch am meisten beeindruckt? Sobald ihr euren Ausflug plant, solltet ihr sichergehen, dass ihr die rechtliche Situation vor Ort kennt. Dazu muss es natürlich selbstverständlich sein, dass ihr vor Ort alles so stehen und liegen lasst, wie ihr es vorgefunden habt.
Aber zu eurer Planung gehört natürlich auch eine geeignete Unterkunft. Hierzu könnt ihr euch einfach durch meine Reisesuchmaschine klicken. Dort ist auf jeden Fall das ein oder andere Schnäppchen dabei.
Kennt ihr einen der Lost Places in Brandenburg? Habt ihr Tipps für verlassene Orte, die noch nicht auf der Liste stehen? Oder ist ein Grundstück verkauft worden oder wird saniert? Lasst uns gerne eure Informationen in der Kommentarfunktion da.